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Staatssekretär Goldschmidt überreicht Zuwendungsbescheid für neues Innovationsnetzwerk in S-H


Enge-Sande / 25.03.2021: Am heutigen Donnerstag überreichte Staatssekretär Tobias Goldschmidt den Zuwendungsbescheid für das am 1. Januar begonnene schleswig-holsteinische Innovationsnetzwerk SMESH (Smart Ennovation Schleswig-Holstein), welches mit einer Auftaktveranstaltung zur Zusammenarbeit dreier Unternehmen in den Bereichen Mini-Grids, Datencenter, E-Mobilität und Sektorkopplung im nördlichsten Bundesland, startete. Mit dabei: die EurA AG Schleswig-Holstein (Erstempfänger), die GreenTEC Campus GmbH sowie die VDE Renewables GmbH (alle aus Enge-Sande). Mit rund 600.000 Euro erhält das Netzwerk Förderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft (2014-2020) mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und mit Mitteln des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) sowie des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus (MWVATT) des Landes Schleswig-Holstein.


Doch was bedeuten Mini-Grids, Datencenter und Sektorkopplung eigentlich genau? Für einen Laien mögen diese Begrifflichkeiten wohl eher nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch gehören.


Schleswig-Holstein als führendes Bundesland im Bereich der erneuerbaren Energien hat erhöhten Bedarf, die Erzeugung, Speicherung und den Verbrauch dieser sauberen Energien mit Hilfe von intelligenten Stromnetzen mit dezentral organisierten Energiemanagementsystemen sicherzustellen. Probleme wie die zum Teil herrschende starke Auslastung der Stromnetze durch die Einspeisung der erneuerbaren Energien erfordern hohe Investitionen. Eine dezentrale Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme würde daher eine Entlastung des Netzes auf Verteilerebene bedeuten. Für die dezentrale Energieversorgung in ländlichen Regionen eignen sich dafür z.B. Mini-Grids. Unter dem Begriff Mini-Grid wird eine Reihe von Stromerzeugern, Abnehmern und eventuell auch Energiespeichersystemen verstanden, die untereinander und mit einem Verteilernetz verbunden sind. Durch das hohe Standortpotenzial für regenerative Energiequellen und der zersiedelten Flächenstruktur ist es von hoher Wichtigkeit, die Technologie basierend auf lokalen und regionalen Mini-Grid-Lösungen weiter voranzutreiben.


Doch nicht nur die Thematik der Mini-Grids muss weiterentwickelt werden. Auch der Bereich der Digitalisierung in Verbindung mit Datencentern bedarf weiterer Erarbeitung. Aufgrund der immer weiterwachsenden Vernetzung läuft nahezu jede Form von digitaler Kommunikation heutzutage durch ein oder mehrere Rechenzentren, die es auf der ganzen Welt gibt und die auf unterschiedliche Art und Weise miteinander vernetzt sind. Dadurch, dass der Bedarf an Datenverarbeitung und -speicherung im Rekordtempo ansteigt, wachsen auch die Datencenter und im Besonderen deren erneuerbare Energiebedarfe. Stromversorgung, Energieeffizienz und Cybersecurity sind weitere Aspekte, um neue Projektideen anzustoßen und den Standort Enge-Sande im ländlichen Raum in diesem Themengebiet zu stärken.


Unter Sektorkopplung versteht man die Vernetzung der Energiewirtschaft und Industrie, die in einem gemeinsamen Ansatz optimiert werden soll. Um die Bereiche Elektrizität, Wärme (bzw. Kälte-) Versorgung, Verkehr und Industrie nicht mehr unabhängig voneinander zu betrachten, bedarf es einer ganzheitlichen Herangehensweise, die zu einem besseren Gesamtsystem mit Synergieeffekten führt. Um diese Konzepte und Anwendungslösungen voranzutreiben, ist ein Anstoß der Projektideen sowie der Informationsaustausch zu verschiedenen Themen und die Themenbereiche anzugehen, wie zum Beispiel zukünftige Zertifizierungs- und Versicherungsmöglichkeiten, vonnöten. In Bezug auf den Verkehrssektor bietet insbesondere das elektrische Fahren in ländlicher Umgebung Vorteile in der Kombination und der Verwendung elektrischer Energie aus dezentralen erneuerbaren Quellen. Der Überschuss an erneuerbarer Energie und der nicht vorhandenen Abnahme wird in Zukunft noch weiter steigen. Hierfür könnten elektrisch angetriebene Fahrzeuge als Speicher fungieren, d.h. laden, wenn kein Strom benötigt wird und diesen wieder einspeisen, sobald ein Strombedarf entsteht.


Und genau auf diese Themengebiete richtet sich das Innovationsnetzwerk aus, indem neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen gezielt für den Einsatz in ländlichen Regionen anhand von Projekten und/oder Machbarkeitsstudien erprobt werden können.


Anlässlich des Beginns dieses Landesnetzwerks mit einer Dauer von 2 Jahren bis zum 31. Dezember 2022 wurde auf der Auftaktveranstaltung nach einer vorangehenden Pressekonferenz der Zuwendungsbescheid offiziell von Staatssekretär Tobias Goldschmidt an die drei Zuwendungsempfänger überreicht. Im Anschluss gaben die Projektpartner mit ihren Fachbeiträgen einen ersten Einblick in das Kooperationsvorhaben.


In seiner Rede verkündete Goldschmidt: „In dieser neuen Ära der Energietransformation können Deutschland und insbesondere das Land Schleswig-Holstein mit seiner hervorragenden technischen Kompetenz und seinen langjährigen Erfahrungen im Bereich der erneuerbaren Energien eine führende Rolle spielen und weltweit Impulsgeber bleiben“.


„Zur globalen Energiewende gibt es keine Alternative!“ – darin sind sich alle drei Partner einig. „Als global und neutral agierende Gruppe sehen wir die dringende Notwendigkeit eines kontinuierlichen Erfahrungsaustausches mit Best Practices zwischen den Ländern und Regionen. Schleswig-Holstein kann hierbei ein exzellentes Vorzeigebeispiel sein und auch die Exportpotenziale für die deutsche Industrie nachhaltig stärken. Dabei ist natürlich lokales Handeln notwendig“ so Burkhard Holder (Geschäftsführer der VDE Renewables GmbH, VDE Gruppe). Der Koordinator des Netzwerks, Dr. Harald Eifert (Vorstand des Erstempfängers EurA AG), fügte noch hinzu, „dass die Steigerung der erneuerbaren Energien und der damit verbundenen Erzeugung des Stroms und der Wärme ebenfalls für Wertschöpfung, die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und für Innovation auf lokaler Ebene sowie im späteren Verlauf im Land Schleswig-Holstein sorge. Wir wollen mit dieser Initiative und der daraus entstehenden neuen Plattform dazu einen wesentlichen Beitrag liefern“. Als langjähriger Treiber der Energiewende in Schleswig-Holstein und Initiator des GreenTEC Campus in Enge-Sande ergänzt Marten Jensen (Geschäftsführer der GreenTEC Campus GmbH): „Der Auf- und Ausbau der erneuerbaren Energien, inklusive der intelligenten Vernetzung dieser, ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende und damit auch ein ganz zentrales Thema für Schleswig-Holstein sowie für unseren ganzheitlich ´grün´ denkenden Campus“.


Das Netzwerk ist jederzeit offen für neue interessierte Unternehmen, die sich eines oder mehrerer Themen in diesem Bereich widmen und gerne mit den bereits vorhandenen innovativ agierenden Projektpartnern zusammenarbeiten möchten. Gerne beantwortet Frau Jana Wunstorf (Projektkoordinatorin/SMESH der EurA AG) Fragen zur Mitgliedschaft und dem Netzwerk allgemein unter der E-Mail: info@smesh-netzwerk.sh oder per Telefon unter 04662 61477-69.


Bildbeschreibung:

Burkhard Holder (Geschäftsführer der VDE Renewables GmbH, VDE Gruppe), Ralph Hirschberg (Niederlassungsleiter EurA AG Schleswig-Holstein), Staatssekretär Tobias Goldschmidt, Marten Jensen (Geschäftsführer GreenTEC Campus GmbH)


Bildquelle:

copyright Storyfischer







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